In der östlichen Pyramide ließ er die verschiedenen Himmelsgewölbe und die
Planeten darstellen sowie an Bildern anfertigen, was seine Vorfahren hatten
schaffen lassen; dazu kam Weihrauch, den man den Sternen opferte, und Bücher über
diese. Auch findet man dort die Fixsterne und das, was sich in ihren Perioden
von Zeite zu Zeit begibt...
In die farbige Pyramide liess er die Leichname der Wahrsager in Särgen aus
schwarzem Granit bringen; neben jedem Wahrsager lag ein Buch, in dem seine
wunderbaren Künste, sein Lebenslauf und seine Werke, was der zu seiner Zeit
verrichtet hatte, beschrieben war... Auch gab es keine Wissenschaft, die er
nicht niederschreiben oder aufzeichnen liess. Ausserdem liess er dorthin die Schätze
der Gestirne, die diesen als Geschenke dargebracht worden waren, sowie die Schätze
der Weissager schaffen, und diese bildeten eine gewaltige und unzählbare
Menge."
Viele Kammern, Statuen, Sarkophage, Bücher mit wissenschaftlichem Inhalt? In
den Pyramiden?
Historischer Unsinn, Märchen, oder die Wahrheit?
Deshalb machte sich 1969
ein Physiker-Team daran, diese verborgenen Kammern zu suchen. Ihre Methode
bestand darin, die kosmischen Strahlen zu messen. Durchqueren diese festes
Gestein, werden sie gebremst, wenn dieses Gestein nun aber einen Hohlraum enthält,
werden sie weniger stark gebremst. Wird jetzt die Geschwindigkeit der
ankommenden Strahlen in der Pyramide gemessen, lässt sich bestimmen, ob und
wo sich eine versteckte Kammer befindet. Doch der Versuch in der
Chefren-Pyramide schlägt fehl, heraus kommt nur ein chaotisches Muster.
Erst im 1986 gelingt es zwei französischen Architekten, mit einer ähnlichen
Methode in der Cheops-Pyramide Hohlräume zu entdecken. Unter Mithilfe der Ägyptischen
Altertumsverwaltung wurden Mikrosonden durch zweieinhalb Meter dickes Gestein
getrieben. Unter dem Gang zur Königinnenkammer stiessen die Franzosen auf
einen drei Meter breiten und 5,5 Meter hohen Hohlraum, der mit kristallinem
Quarzsand gefüllt ist. Auch hinter der norwestlichen Wand der Königinnenkammer
wurde ein Hohlraum angepeilt.
Alarmiert durch die
Erfolge der beiden Franzosen, rückten 1987 japanische Wissenschaftler der
Waseda-Universität in Tokio unter der Leitung von Sakuji Yoshimura an. Mit
ausgereiften technischen Instrumenten machten sie sich ans Werk. Mithilfe von
Mikrowellen durchleuchteten sie die Pyramide und das Gebiet der Sphinx. Es
gelang dem japanischen Forschungsteam, eindeutige Hinweise auf ein ganzes
Labyrinth von Gängen und Hohlräumen in der Grossen Pyramide anzupeilen. Der
Bericht zeigt Messdaten der der verschiedenen Einzelabschnitte, die allesamt von
weissen Balken durchzogen sind - Korridore, Schächte, und leere Zwischenräume
in der Pyramide. Südwestlich der Königskammer wurde ein grösserer Raum
angepeilt, ebenso im Südwesten der Hauptachse der grossen Galerie. Ein Gang führt
von der Nordwestwand der Königinnenkammer weg, und südlich der Cheops-Pyramide
ist eine 42 Meter lange Grube lokalisiert worden, die unter der Pyramide
hindurchzuführen scheint. Bereits bestätigt ist die mit japanischer Elektronik
gemachte Entdeckung einer zweiten Sonnenbarke im Felsplateau unter der Pyrmide.
Was jetzt? Eine Öffnung der entdeckten Kammern fand nie statt, offiziell
jedenfalls nicht. Die Ägypter schalten auf stur, was ihre Pyramiden betrifft.
Messungen - wenn's sein muss, Grabungen auf keinen Fall. Es könnte sich ja
herausstellen, dass sich die bisherigen Erkenntnisse der Pyramiden falsch
sind...
1993 dann kam es zu
einer kleinen Sensation. Nachdem der vom deutschen Ingenieur Rudolf
Gantenbrink gebaute Roboter "Upuaut" bestätigt hat, dass die Belüftungsschächte
der Königskammer durchgehend bis zum Pyramidenäusseren verlaufen, wird auch
der Belüftungsschacht der Königinnenkammer untersucht.
Ausgerüstet mit zwei Halogen-Scheinwerfern und einer Kamera kämpft sich der
Roboter den steilen, schmalen Gang hoch. 60 Metern weit rollt der Roboter mühsam
den glatt polierten Wänden entlang, weicht kleinen Sandanhäufungen aus. Dann
stösst er auf ein abgebrochenes Metallstück! Ein abgebrochenes Metallstück,
werden Sie sich jetzt fragen, aber dieser Fund ist insofern außergewöhnlich,
als dass in den drei Pyramiden bisher kein einziges Stück Metall gefunden
wurde.
Kurz darauf die grosse Sensation: Die Roboterkamera erfasst ein
Verschlusselement, eine Art Schiebetüre, die den gesamten Schacht abriegelt.
Im oberen Teil der Tür zwei kleine Metallverstrebungen, die linke leicht
abgebrochen, das vorherige Fundstück.
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